WM 2014 – Demonstrationen in Brasilien

Am Montagabend sind über 200.000 Brasilianer in verschiedenen Städten des Landes auf die Straßen gegangen um gegen die hohen Kosten der Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2014 zu demonstrieren. In Rio mussten sogar die Polizisten gegen Randalierer vorgehen. Vermummte haben versucht, das Regionalparlament in Brand zu legen. Aktuell läuft der Confederations Cup, er soll ein Testlauf für die WM 2014 sein. Doch durch die Demonstrationen läuft es alles andere als spannungsfrei. Üblicherweise lassen sich hohe Austragungskosten oft dadurch rechtfertigen, dass mit erhöhten Einnamen gerechnet werden kann. Die enorme Menge an Internationalen Fans schwemmt viel Geld in das Land, was die Austragungskosten relativiert. Vor allem die langfristigen prestige Effekte sind für Austragungsländer nicht zu unterschätzen. Dadurch, dass ein Land auch wieder positiv in den weltweiten medialen Fokus gerät, profitiert oft dessen Tourismus davon. In diesem Fall ist es nichts weiter als simples Marketing. Brasilien profitiert hier stark, da es ein hervorragendes Reiseziel ist. Von Sonne und Stränden ganz zu schweigen.

Aktuelle Lage des Landes und die Kosten der WM2014

Die anfallenden Kosten für die Ausrichtung der Fußball WM2014 in Brasilien werden auf 11 Milliarden Euro geschätzt. Dabei kämpft das Land mit seinem schwachen Wirtschaftswachstum von 0,6% (Stand 1.Quartal 2013), während bis zum Mai diesem Jahres die Inflationsrate um 6,5% stieg.

Weiterer Ärger der  Demonstranten richtet sich auf das Kungeln (heimlich unsaubere Geschäfte oder geheime Absprachen beschließen) und der Korruption im Land. Dieses Ärger ist natürlich mehr als gerechtfertigt, da es auch nicht durch den prestige Effekt aufzuwiegen ist, wenn sich leute in die eigene Tasche wirtschaften bei einer WM die eigentlich für alle gedacht ist. Hoffen wir also das Beste.