Geschichte des Skispringens

Das Skispringen, wie wir es heute kennen, stammt in seiner Urform aus dem skandinavischen Raum. So gibt es Berichte, dass bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts das Überspringen von Hindernissen mit Skiern bei der norwegischen Armee zum Trainingsalltag gehörte. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der aufstrebende Sport dann von skandinavischen Auswanderern nach Europa getragen.
In Deutschland wurde um das Jahr 1900 die erste Skisprungschanze am Feldberg gebaut woraufhin in den Folgejahren noch einige weitere hinzukamen. Seit den ersten Olympischen Winterspielen, die im Jahre 1924 in Chamonix stattfanden, gehört Skispringen zum olympischen Programm.

Entwicklung des Skispringens

Grundsätzlich kann man sagen, dass es beim Skispringen darum geht, mit den Skiern einen Hang hinunterzufahren, an einem definierten Punkt abzuspringen um damit die größte mögliche Weite zu erzielen.
Diese Weiten waren zu Beginn noch eher zu belächeln, haben sich aber spätestens mit der Einführung des geneigten Landehangs, Anfang des 20. Jahrhunderts, stark entwickelt.
Auch die Techniken der Springer haben sich zusammen mit der Technik des Materials sehr stark weiterentwickelt. So ruderten die frühen Pioniere während ihrem kurzen Flug noch wild mit den Armen als wöllten sie diese als Propeller einsetzen, wohingegen die heutige Flugtechnik einen sehr ruhigen, im Idealfall korrekturfreien Flug vorsieht.

Aufbau heutiger Skisprungschanzen

Heutige Skisprungschanzen unterscheiden sich in ihrem Aufbau nur geringfügig voneinander. Das auffälligste Unterscheidungsmerkmal ist hierbei, neben der Größe, ob es sich um eine Natur- oder um eine künstliche Schanze handelt. Während bei einer künstlichen Schanze ein sogenannter Turm errichtet wird, von dem aus die Sportler starten, so liegt der Anlauf bei einer natürlichen Schanze im steilen Berghang eingebettet.

Anlauf und Absprung

Hier oben, im Turm findet sich also der Startpunkt, der auch Luke, Gate oder Startbalken genannt wird. Hier sitzt der Skispringer auf dem Balken um sich auf seinen Sprung vorzubereiten bevor er sich in einer vorgefertigten Schneespur den mit bis zu 40 Grad geneigten Anlauf hinunterstürzt. Auf dem Schanzentisch, der immer noch eine Neigung von ca. 10 Grad aufweist, drückt sich der Sportler mit aller Kraft vom Tisch ab um eine möglichst hohe Flugbahn zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt hat der Sportler auf vielen Schanzen eine Anlaufgeschwindigkeit von ca. 100 km/h erreicht.

Flugphase

Während der Flugphase wird heutzutage fast ausnahmslos die V-Technik verwendet. Bei dieser Technik spreizt der Sportler die Spitzen seiner Skier in einem breiten V auseinander und bringt dabei seinen vollkommen angespannten und kerzengeraden Körper so weit nach vorne, dass der Körper fast parallel über den Skiern liegt. Hierdurch wird eine große Fläche erreicht und der Sportler kann auf dem Luftpolster unter Körper und Skiern tief ins Tal gleiten. Indem der Sportler seine nach hinten gestreckten Hände ähnlich einem Vogelschwanz oder einem Seitenruder einsetzt, kann er leichte Kurskorrekturen während der Flugphase umsetzen.

Landung

Die Landung erfolgt auf der ebenfalls stark geneigten Aufsprung Bahn. Im Idealfall vollzieht der Sportler hier die sogenannte Telemark-Landung, bei welcher der Sportler den Aufprall abfedert in dem er in die Knie geht und dabei einen Ski ein gutes Stück nach vorne verschiebt. Gefährlich kann die Landung werden wenn der sogenannte K-Punkt überflogen wird, da ab diesem Punkt die Neigung der Aufsprung Bahn immer flacher wird und deshalb die Kräfte beim Aufsetzen enorm ansteigen.

Dimensionen
Mit diesen Techniken kann ein Skispringer gut und gerne 150 m tief ins Tal gleiten. Auf den übergroßen Skiflugschanzen sind sogar Weiten von bis zu 240 m möglich. Allerdings werden hier die Kräfte bereits so groß, dass nur noch selten eine Telemark-Landung möglich ist.

Bewertung
Die Bewertung eines Sprungs ist nicht ausschließlich von der Weite abhängig. Vor allem die Haltung in der Luft und die Landung beeinflussen die Wertungen. Liegt ein Sportler sauber in der Luft ohne Korrekturen ausführen zu müssen und landet am Ende noch mit einem Telemark, so kann er von sehr guten Noten ausgehen.
Seit einiger Zeit fließen auch Windrichtung und Windgeschwindigkeit in die Bewertung mit ein. Hat ein Springer also Gegenwind wird seine Wertung etwas schlechter ausfallen als bei einem Springer der keinen oder gar Rückenwind während des Sprungs hat.